Ich grüble zu viel. Wie kann ich das stoppen?
Darüber nachzudenken, wo man im eigenen Leben etwas korrigieren, klären oder Problemen vorbeugen kann, das ist normal und sinnvoll. Aber dieses Nachdenken kann sich auf belastende Art verselbstständigen: Im Kopf drehen sich besorgte, ängstliche und trübe Gedanken, immer wieder, oft über Dinge, die sowieso nicht (mehr) zu ändern sind, oder von denen man gar nicht weiß, ob sie überhaupt passieren werden. Diese Gedanken helfen nicht, ein Problem zu lösen, sondern sie sind selber das Problem. Oft spürt man auch, dass die Sorgen und Ängste kaum erklärbar sind oder dass es sinnvoller wäre, über manches Vergangene nicht mehr nachzudenken - und trotzdem kann man es nicht lassen. Ist es das, was Sie erleben und was Sie mit "zu viel" meinen? Wenn dieses Grübeln stärker geworden ist als früher, dann sollten Sie abklären, ob es ein Symptom einer Depression, einer Angst- oder Zwangserkrankung ist. In diesem Fall ist therapeutische Hilfe sinnvoll. Es kann aber auch ein Persönlichkeitsmerkmal sein: manche Menschen sind einfach nachdenklicher und leichter besorgt als andere. Zum Umgang mit dem Grübeln gibt es in diesem Fall auch Selbsthilfe. Und "stoppen" ist das Stichwort zur einer recht wirksamen Möglichkeit: Sagen Sie zu sich, wenn Sie sich beim Grübeln erwischen, deutlich "Stopp!" und wechseln Sie ganz bewusst die Gedankenrichtung. Denken Sie darüber nach, worüber und worauf Sie sich freuen würden, wofür Sie dankbar und worauf Sie stolz wären, wenn Ihnen das Grübeln nicht im Weg stünde. Und die Erfahrung vieler Betroffener zeigt, dass dadurch die Grübelgedanken immer leichter Platz machen für solche lebensfrohen und stärkenden Gedanken. Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen!